Buchloe will Fahrradfreundliche Kommune werden
Dazu hat sich die Stadt Buchloe um die Zertifizierung durch die Arbeitsgemeinschaft Fahrradfreundlicher Kommunen (AGFK) Bayern (agfk-bayern.de) beworben.
Die AGFK Bayern ist ein Zusammenschluss von über 100 Kommunen und Landkreisen. Sie haben sich umweltfreundliche Nahmobilität durch einen deutlich erhöhten Radverkehrsanteil auf die Fahnen geschrieben. Dazu bietet die AGFK ihren Mitgliedern eine Austauschplattform
Wie läuft eine Zertifizierung ab?
Zunächst muss die Kommune sich klar mit einem Ratsbeschluss für einen Beitritt zur AGFK bekennen und damit messbare Ziele formulieren, wie man den Radverkehr und die Nahmobilität am Ort verbessern will. Für Neumitglieder folgt dann eine erste Bereisung, an der in Buchloe als Bewertungskommission die Geschäftsführerin der AGFK Sarah Guttenberger, sowie Mitarbeiter der AGFK, des Bayrischen Verkehrsministeriums und ein Vertreter des ADFC-Landesverbands teilgenommen haben. Bürgermeister Robert Pöschl, Bauamtsleiter Stephan Müßig, Stadträt:innen aller Fraktionen sowie Vertreter der Polizei und der lokale Radverkehrsbeauftragte stellen in einer mehrstündigen Radtour die bestehenden Radwege aber auch Problemstellen vor. Immer wieder hält der Tross an, um sich über Verkehrssituationen zu beraten oder konkrete Tipps und Empfehlungen zur Bauform, Beschilderung oder auch Bezuschussung zu geben. Die lokalen Vertreter machen sich fleißig Notizen.
Am Nachmittag stellt die Stadt anhand eines Leitfadens Ihre geplanten Maßnahmen vor und erneut kommen Lob, Kritik und Anregungen von der Bewertungskommission. Die Stadt Buchloe hat nun 4 Jahre Zeit, die Aufgaben umzusetzen und Aktionen für die Förderung des Radverkehrs zu starten, ehe die Bewertungskommission die Ergebnisse prüft und ggf. die Zertifizierung zur Fahrradfreundlichen Kommune empfiehlt.
Nächste Schritte sind ein Verkehrskonzept mit klaren Zielen für die Steigerung des Radverkehrs, die Planung eines lokalen Radwegenetz als Grundlage für alle weiteren Bauplanungen, sowie eine feste Stelle in der Verwaltung die Radverkehrsthemen zu koordinieren.
Aktuell arbeitet Buchloe an der Umgestaltung der Angerstraße und Münchner Straße. Hier gab es konkrete Änderungstipps zur Gestaltung und Optimierungen der Führungsformen. Gelobt wurde die Initiative zusammen mit der Bahn über 700 hochwertige, witterungsgeschützte Radabstellplätze an beiden Seiten des Bahnhofes aufzubauen. Eine längere Diskussion gab es auch über eine Umgestaltung der Bahnhofstraße: Ob baulich, mit Alternativroute für Radfahrer, Tempo 30 oder über eine Kampagne die Radfahrer sicher auf der Straße zu führen.
Buchloe kann sich nun über die Arbeitsgemeinschaft mit anderen Kommunen und Experten austauschen. Die AGFK bietet Mitgliederkommunen Beratung zu Rechts- und Zuschussfragen an, es gibt Kurse und Austauschplattformen für die Verwaltung und Beauftragte an.
Macht Werbung, dass auch Eure Kommune sich um eine AGFK-Mitgliedschaft bewirbt, die Vorgaben sind ein klarer Leitfaden und die Unterstützung ist auf Augenhöhe. Im Allgäu sind bereits Mindelheim, Memmingen, Kempten, Sonthofen sowie Stadt und Landkreis Lindau AGFK-Mitglieder. Auch nach einer Zertifizierung muss die Kommune sich weiter für den Radverkehr einsetzen, um eine Rezertifizierung zu bestehen.