Erster ADFC-Fahrrad-Gipfel im Allgäu!

Wir bringen die Entscheider zusammen

Volle Hütte: die PK der ADFC-Allianz in der „IHK-Akademie“ Kempten stieß bei Politik, Verwaltung und Medien auf großes Interesse.
Volle Hütte: die PK der ADFC-Allianz in der „IHK-Akademie“ Kempten stieß bei Politik, Verwaltung und Medien auf großes Interesse. © Helga Fendt

KEMPTEN – Die „ADFC-Allianz fürs Allgäu“ hatte eingeladen – und fast alle waren gekommen: fünf Bürgermeister und zwei Mobilitätsmanager trafen sich bei unserer gemeinsamen Pressekonferenz zum Thema „Ergebnisse des Fahrradklima-Tests 2022“ in Kempten. Es kam zu intensiven Gesprächen, gegenseitigem Kennenlernen und interessantem Austausch, von dem wohl alle Anwesenden profitieren werden. Das erste „Get-together“ des Allgäuer „Who-is-who“ in puncto Fahrradfahren kann als voller Erfolg gewertet werden. Alle Beteiligten freuten sich über die in dieser Form und in diesem Umfang noch nie dagewesene Möglichkeit, in lockerer Atmosphäre miteinander über eines der wichtigsten politischen Themen im Allgäu zu sprechen.

„Klassenprimus“ Sonthofen (mit Note 3,4 erneut bestplatzierte Kommune aus dem Allgäu!) mit Bürgermeister Christian Wilhelm kam so ins Gespräch mit „Newcomer“ Buchloe (zum Einstieg ins FKT-Ranking Note 4,4), dessen Bürgermeister Robert Pöschl geradezu begeistert war, in der ADFC-Runde dabei sein zu können: „Was für eine großartige Gelegenheit“, so Pöschl, „wir möchten unsere Stadt endlich fahrradfreundlicher machen, weg von der Fixierung aufs Auto. Da können wir hier nur lernen!“ Buchloe plant demnächst 700 neue Abstellmöglichkeiten für Fahrräder zu errichten – direkt am stark frequentierten Bahnhof. Das leicht verbesserte Immenstadt (Note 3,8) mit Bürgermeister Nico Sentner nahm die Gelegenheit wahr, sich mit Wilhelm über das Problem der Tempo-30-Zonen auszutauschen. Bürgermeister Eckhard Harscher (vom mit 4,0 bewerteten Ranking-Neuling Waltenhofen) diskutierte mit Kemptens Mobilitätsmanager Stefan Sommerfeld (freute sich über eine Notenverbesserung auf 4,2) über zukünftige Radl-Kooperationen der beiden Nachbarorte. Die einstige Radl-Vorzeigestadt Memmingen musste mit der im Vergleich zur Umfrage 2020 um 0,4 Punkte schlechteren Note 3,8 einen herben Rückschlag hinnehmen. Der Radverkehrsbeauftragte Urs Keil nahms mit Fassung: „Jetzt heißt es Ärmel aufkrempeln und die Schwachstellen beseitigen!“ Zweite Bürgermeisterin Erika Rössler vertrat die Stadt Kaufbeuren (Note 4,1) und versprach: „Wir kümmern uns jetzt noch mehr um die Radfahrer!“

„Das Allgäu wird leider nur im Schneckentempo fahrradfreundlicher“, so das Fazit aus Sicht des ADFC, „da ist viel zu viel Luft nach oben.“ Johannes Auburger (KF-OAL), Manfred Neun (MM-MN) und Lutz Bäucker (KE-OA) präsentierten und interpretierten die insgesamt enttäuschenden Ergebnisse der bundesweiten Umfrage. Die anwesenden Kommunalvertreter akzeptierten die Kritik und versprachen, mehr für die Förderung des Radverkehrs zu tun. Am Thema Fahrradfahren und am „Allgäuer Fahrrad-Gipfel“ kommt jetzt niemand mehr vorbei.

Das dürfte sich auch in den dieses Mal leider nicht anwesenden Kommunen Mindelheim (Note 4,0), Füssen (3,5), Marktoberdorf (3,6) und Oberstdorf (3,5) sowie Isny (3,5) herumsprechen. Der nächste „ADFC-Fahrrad-Gipfel“ kommt bestimmt.

Versprochen!

(Lutz Bäucker)


https://kf-oal.adfc.de/artikel/erster-adfc-fahrrad-gipfel-im-allgaeu-1

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 200.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer*in achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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